Hund und Katze im Auto sicher transportieren

Allgemeine Vorschriften

Auch wenn das Tierschutzrecht hauptsächlich auf den Nutztier-Transport ausgelegt ist, so gelten dieselben Vorschriften auch für Hunde, Katzen und andere Heimtiere. Es gilt:

  • dem Vierbeiner muss ausreichend Platz zur Verfügung stehen
  • es muss ausreichend Trinkwasser angeboten werden
  • vor übermässigen Wettereinflüssen wie Hitze, Kälte und auch Zugluft müssen die Tiere geschützt sein
  • das Tier darf sich nicht verletzen können und nicht leiden
  • die Fahrt muss ohne Verzögerungen und schonend durchgeführt werden
  • es müssen regelmässige Pausen eingelegt werden
  • Transportboxen müssen regelmässig gesäubert werden

Autofahren mit Hund

Fährt ein Hund im Auto mit, ist die Strassenverkehrsgesetzgebung zu beachten. Diese sieht Hunde als Ladung an und bestimmt, dass auch beim Transport eines oder mehrerer Hunde die Aufmerksamkeit des Fahrers stets auf den Verkehr gerichtet sein muss. Der Hund darf somit niemanden im Fahrzeug ablenken oder gar gefährden.

Viele Hunde sind äusserst anhänglich und fühlen sich beim Transport im Kofferraum nicht wohl. Hier liegt es nahe, den geliebten Vierbeiner vorne mitzunehmen. Doch ist das überhaupt erlaubt?

Ja, entschied im Jahr 2017 das Kantonsgericht Schwyz. Allerdings nur dann, wenn er das Sichtfeld des Fahrers nicht einschränkt. Zudem muss der Hund selbstverständlich sehr gut erzogen sein, damit er sich während der Fahrt auch ruhig verhält.

Es ist somit rechtlich erlaubt, den Hund auf dem Vordersitz im Auto mitzunehmen. Dennoch darf niemals vergessen werden, dass selbst der besterzogenste Hund in ihm neuen Situationen unberechenbar ist. Und somit während der Fahrt dennoch die Fahrzeuginsassen wie auch sich selbst gefährden kann. Empfohlen wird aus diesem Grund der Hunde-Transport in einer sicheren Box.

Zudem kann es beim ungesicherten Hunde-Transport auf dem Vordersitz im Falle eines Unfalls schnell geschehen, dass der Unfall-Hergang aufgrund dessen negativ bewertet wird. Die Polizei oder auch das Gericht könnten annehmen, dass der Hundehalter und Fahrzeugführer das Hundeverhalten falsch eingeschätzt und somit fahrlässig gehandelt hat.

Die Möglichkeiten

Für den sicheren Transport von Hunden im Auto gibt es zweierlei Möglichkeiten:

  • Box für den Kofferraum
  • Sicherungsgurte für die Rückbank

Hier ist es durchaus sinnvoll, sich im Fachgeschäft ausführlich beraten zu lassen. Und dabei auch das Temperament des Hundes in die Überlegungen mit einzubeziehen.

Die Transportbox im Kofferraum bietet dem Vierbeiner ausreichend Platz und zugleich grösstmögliche Sicherheit. Sicherungsgurte für die Rückbank ermöglichen es, den Hund stets im Blickfeld zu haben und dem Tier zudem mehr Freiheit als in einer Box.

Welche Möglichkeit am besten für den Hund ist, kann an sich nur der Besitzer des Tieres selbst entscheiden. Denn nur der Besitzer kennt den Hund wirklich und kann beurteilen, wie die Fahrt für das Tier am angenehmsten ist.

Autofahren mit Katze

Ob die Fahrt zum Tierarzt oder doch die Mitnahme in den Urlaub: auch die Katze muss das ein oder andere Mal im Auto mitfahren. Anders als Hunde stromern Katzen jedoch während der Fahrt gerne im Auto umher. Ein absolutes Unding, wenn man an die Sicherheit denkt. Kein Wunder also, dass ungesicherte Katzen im Auto ein empfindliches Bussgeld von rund 300 Franken nach sich ziehen.

Die Möglichkeiten

  • Katzen-Transportbox
  • Sicherungsgurte für die Rückbank

Ein Brustgeschirr mit Sicherungsgurt ist ebenfalls eine Möglichkeit, um die Katze sicher im Auto mitfahren zu lassen. Doch sollte man hier die Agilität des Tiers nicht unterschätzen. Und auch ihre Krallen nicht, sollte sie während der Fahrt Panik bekommen.

Es empfiehlt sich daher, den schnurrenden Mitfahrer in einer Katzen-Transportbox im Auto zu sichern. Diese kann auf der Rückbank oder auch im Fussraum hinter dem Beifahrersitz optimal verstaut werden und bietet Geborgenheit und Sicherheit zugleich.

Sicherheit gemäss Strassenverkehrsgesetz

Auch wenn es herzerweichend ist, wenn Bello oder Kitty treuherzig aus der vergitterten Transportbox schauen, so ist es dennoch der sicherste Platz für die Tiere während der Autofahrt. Und auch für den Menschen bietet die Box Sicherheit: vor Geldbussen wegen falscher Ladungssicherung.

Denn genau das sind Hund und Katze für den Gesetzgeber: Ladegut. Und eben diese Ladung gilt es so zu sichern, dass keinerlei Belästigung oder Gefährdung möglich ist. Und auch ein Herunterfallen muss vermieden werden. Das bedeutet, dass das Tier den Fahrzeuglenker weder stören noch behindern darf.

Eine Vorgabe, welche am Besten mit einer Transportbox erfüllt werden kann.

Keine Sicherung ist keine Alternative

Hund und Katze sind ohne Box und Gurt viel glücklicher? Mag sein, aber dennoch ist keine Sicherung der Tiere im Auto keinesfalls eine Alternative. Denn ungesicherte Tiere können für alle Fahrzeuginsassen höchst gefährlich werden. Nämlich dann, wenn ein Unfall geschieht oder eine starke Bremsung erfolgen muss.

Ein Beispiel:

Das Fahrzeug bewegt sich mit 50 km/h vorwärts. Im Auto befindet sich ein ungesicherter Hund mit einem Gewicht von 20 kg. Das Auto wird durch ein Hindernis abrupt gestoppt. Der ungesicherte Hund wird nach vorne geschleudert und das mit einer Wucht von ca. 300 kg! Die Auswirkungen dieses tierischen Geschosses sind fatal.

Eine gute Sicherung von Hund und Katze ist somit unbedingt notwendig für die Sicherheit von Mensch und Tier.

Pausen nicht vergessen

Ebenso wichtig wie die richtige Tier-Sicherung ist das Einlegen von Pausen. Diese sollten in einem Abstand von ca. 1,5 bis 2 Stunden erfolgen und dienen der Bewegung, dem Gassi gehen sowie der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme.

Auch ein defensiver Fahrstil ist bei der Fahrt mit Hund oder Katze sehr wichtig. Denn unnötige Beschleunigung und unnötige Bremsmanöver stressen die Tiere sehr.

Hund und Katze im stehenden Auto

Ein kurzer Stop an der Raststätte. Und der Hund bzw. die Katze? Muss im Auto bleiben. Das mag zwar praktisch erscheinen für die Menschen, doch für die Tiere wird dies schnell gefährlich. Denn die Sonneneinstrahlung sorgt für einen äusserst raschen Temperaturanstieg im Auto-Inneren.

Einfach ein Seitenfenster etwas offen lassen? Dies bringt keine Linderung! Das Tier ist trotz des einen Spalt breit offenen Fensters der Hitze schutzlos ausgeliefert und kann so bereits innerhalb weniger Minuten einem tödlichen Hitzschlag erliegen.

Der Tod des Tieres wäre sicherlich ein harter Schlag für den Tierhalter. Doch zudem kann der dann auch noch im Hinblick auf das Tierschutzgesetz zur Verantwortung gezogen werden.

Achtung in anderen Ländern

Es ist sehr wichtig bei Reisen mit Tieren, sich vorab über die geltenden Vorschriften zu informieren. Und dies nicht nur im Heimatland und im Zielland, sondern in allen Ländern, welche auf der Fahrt durchquert werden. Wichtig zu klären ist dabei:

  • Wie müssen Hunde und Katzen im Fahrzeug gesichert werden?
  • Welche Rassen dürfen einreisen?
    Welche Dokumente sind mitzuführen?
  • Welche Impfungen müssen vor Reisebeginn erfolgt sein?

All diese Informationen sollten idealerweise bereits einige Monate vor Reisebeginn eingeholt werden. Denn vor allem im Bezug auf die Gesundheit des Tieres können auch Fristen gelten. Beispielsweise, dass Impfungen mindestens 3 Monate vor Reiseantritt erfolgen müssen.

Werden etwaige Vorschriften oder Gesetze im Bezug auf Reisen mit Tieren nicht beachtet, kann dies nicht nur zu Geldbussen führen, sondern auch zur Verwehrung der Ein- und Weiterreise.

Fazit

Hunde und Katzen im Auto sicher zu transportieren, ist sehr wichtig. Nicht nur für die Gesundheit der Tiere, sondern auch für die Sicherheit des Fahrers und der weiteren Fahrzeuginsassen. Zumal nicht gesicherte Tiere im Auto empfindliche Geldbussen nach sich ziehen können. Im Handel sind diverse Sicherungssysteme für Hunde und Katzen erhältlich. So zum Beispiel Sicherungsgurte, Transportboxen oder auch Trenn-Netze.

Ebenso wichtig wie die richtige Sicherung von Bello und Kitty sind auch etwaige notwendige Dokumente im Falle eines Grenzübertritts. Hierüber sollte sich frühzeitig vor Reiseantritt informiert werden, damit fehlende Dokumente noch besorgt und vor allem auch eventuelle Fristen im Bezug auf die Impfungen eingehalten werden können.

 

Für die Gesundheit der Tiere sind zudem regelmässige Pausen wichtig, in welchen Hund und Katze Wasser und Futter bekommen und die Hunde zudem auch einen kurzen Spaziergang geniessen und sich dabei erleichtern können.

 

Ein absolutes No-Go ist es, Tiere im Auto zurückzulassen. Die Sonneneinstrahlung heizt das Fahrzeug sehr schnell auf und kann beim Tier zum Hitzetod führen. Ein geöffnetes Fenster schafft hier keinerlei Abhilfe.

 

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