Zahlreiche Faktoren beeinflussen die Lebensdauer der Reifen
Die maximale Lebensdauer von Fahrzeugreifen beträgt 10 Jahre. Länger sollten sie nicht benutzt werden, selbst wenn sie optisch noch einwandfrei aussehen. Es kann jedoch vorkommen, dass ein Reifentausch bereits früher notwendig ist. Denn es gibt zahlreiche Faktoren, welche die Lebensdauer von Reifen beeinflussen.
Faktoren mit geringer bis mässiger Auswirkung
Gering
• Reifenbreite
• Reifenfülldruck
Je breiter der Reifen, desto grösser ist die Kontaktfläche zur Strasse. Dies hat den Vorteil, dass ein geringerer Bodendruck besteht, was wiederum zu einer geringeren Reifenabnutzung führt.
Beim Reifenfülldruck muss darauf geachtet werden, dass dieser nicht zu hoch ist. Denn ein zu hoher Reifenfülldruck sorgt für einen erhöhten Bodendruck in der Kontaktflächenmitte am Reifen. Die Folge ist eine stärkere Abnutzung an dieser Stelle.
Mässig
• Antriebsachse
• Fahrbahn
• Umgebungstemperatur
An der Fahrzeug-Antriebsachse ist der Verschleiss an den Reifen höher als an der weiteren Achse. Besonders stark fällt dies bei Autos mit Vorderrad-Antrieb auf, da dort auch noch die Lenkkräfte eine Rolle spielen.
Strassen in schlechtem Zustand, die rau oder uneben sind verringern ebenfalls die Lebensdauer von Reifen. Eine aggressive Fahrweise auf solchen Wegen verstärkt diesen Effekt noch zusätzlich.
Auch die Umgebungstemperatur hat Auswirkungen auf die Lebensdauer von Reifen. Hier speziell in Bezug auf die Jahreszeiten-bezogene Gummi-Mischung von Winterreifen bzw. Sommerreifen. So ist beispielsweise die Abnutzung der Winterreifen aufgrund der hohen Temperaturen um ein vielfaches erhöht.
Faktoren mit starker Auswirkung
• Fahrstil
• Geometrie der Aufhängung
• Motorleistung
Ist der Fahrstil sportlich, schnell oder sogar aggressiv, hat dies negative Folgen für die Reifen-Lebensdauer. Denn Kurvenfahren bei hoher Geschwindigkeit, starker Beschleunigung und starkem Bremsen nutzen die Reifen-Laufflächen stärker ab.
Auch die Aufhängungsgeometrie spielt in Bezug auf die Lebensdauer der Fahrzeugreifen eine grosse Rolle. Denn sind die Aufhängungs- und auch die Lenkgeometrie schlecht justiert, nutzt sich vor allem die seitliche Reifenlauffläche ungleichmässig ab. Fällt dies auf, ist der Besuch einer Fachwerkstatt dringend angeraten.
Fahrzeuge mit hohem Drehmoment sorgen für eine schnellere Reifenabnutzung. Abhilfe bieten hier UHP-Reifen (Ultra-High-Performance-Reifen), welche speziell auf eine hohe Motorleistung ausgelegt sind.
Die richtige Reifenpflege
Mit folgenden unaufwändigen Tätigkeiten kann die Lebensdauer und Qualität von Reifen erhalten werden.
• regelmässig den Reifendruck prüfen
• regelmässig die Profiltiefe prüfen
• die Reifenrotation beachten
• Reifen an die Jahreszeiten angepasst wechseln
• Reifen auswuchten
• regelmässige Reifenwäsche
Die regelmässige Überprüfung und Anpassung des Reifendrucks führt nicht nur zu einer längeren Haltbarkeit der Fahrzeugreifen, sondern zudem zu einem geringeren Kraftstoffverbrauch. Angaben zum optimalen Reifendruck finden sich in der Bedienungsanleitung des Autos oder auch im Tankdeckel.
Auch die Verschleissindikatoren des Profils sollten regelmässig überprüft werden. Hierbei sollte nicht nur die Profiltiefe gemessen werden, sondern auch auf im Profil klemmende Gegenstände sowie auf Schäden an der Reifenseite geachtet werden.
Auch die Reifenrotation, welche nicht an jedem Punkt gleich ist, wirkt sich auf die Abnutzung der Reifen aus. Hier hilft es, ungefähr halbjährlich oder nach rund 10.000 gefahrenen Kilometern die Reifen umzusetzen. So erfolgt eine gleichmässige Abnutzung.
Ein an die Jahreszeiten angepasster Reifenwechsel sorgt ebenfalls für eine verlängerte Lebensdauer der Reifen, da nur so stets die zu den Temperaturen passenden Reifen benutzt werden. Diese sind speziell auf die Jahreszeit ausgelegt und nutzen sich somit geringer ab als in der für sie falschen Jahreszeit.
Die Reifen fachmännisch auszuwuchten ist ebenfalls ein Faktor, der zu einer verlängerten Reifenhaltbarkeit führt. Denn eine Unwucht bei den Reifen führt stets zu einer ungleichmässigen Reifenabnutzung.
Eine regelmässige Reifenwäsche mit anschliessender Pflegebehandlung, beispielsweise durch ein Glanzgel, sorgt ebenfalls zu einer verlängerten Haltbarkeit.
Reifen richtig lagern
Neben dem Fahrstil, der Motorleistung, der Fahrbahn und vielem mehr beeinflusst auch die Lagerung der Reifen deren Haltbarkeit. Es ist wichtig, die Reifen richtig zu lagern, um Schäden und somit eine verringerte Nutzungsdauer zu vermeiden.
Für die Reifenlagerung gibt es zwei Möglichkeiten:
• Lagerung zu Hause
• Lagerung in der Fachwerkstatt bzw. beim Händler
Die Lagerung zu Hause
Der Raum, in welchem die Reifen gelagert werden, muss kühl, dunkel, mässig belüftet und trocken sein. Direkte Sonneneinstrahlung auf die Reifen sollte vermieden werden, da die UV-Strahlung die Materialalterung beschleunigt. Wenn möglich sollten keine Chemikalien, Kraftstoffe, Lösungsmittel oder Schmierstoffe mit den gelagerten Reifen in Berührung kommen. Auch Ozon-erzeugende Geräte wie Elektromotoren oder Generatoren sollten sich nicht im selben Raum befinden, denn auch das Ozon wirkt sich negativ auf das Gummigemisch der Reifen aus.
Werden die Reifen mit Felgen gelagert, so sollte vor der Einlagerung der Luftdruck erhöht und die Reifen anschliessend gestapelt aufbewahrt werden. Ideal dafür ist ein sogenannter Felgenbaum.
Die stehende Lagerung empfiehlt sich hingegen für Reifen ohne Felgen. Hier ist es wichtig, diese ab und an zu drehen, um Druckstellen oder Verformungen zu vermeiden.
Die Lagerung bei Fachwerkstatt oder Händler
Definitiv empfohlen wird die professionelle Einlagerung in einer Fachwerkstatt oder beim Händler. Die Fahrzeugreifen werden dort nicht nur optimal gelagert und auf Beschädigungen überprüft, sondern sie sind zudem auch versichert.
Fazit
Für stets sicheren Fahrspass sind qualitativ hochwertige Reifen sehr wichtig. Damit diese nicht an Haltbarkeit einbüssen, ist es wichtig, die Fahrzeugreifen regelmässig und richtig zu pflegen und richtig zu lagern.