Reifen wechseln

Reifenwechsel oder Radwechsel - der Unterschied

Geht es um das Thema Reifenwechsel, gibt es oftmals Verwirrung um die Begriffe Reifenwechsel und Radwechsel.

Reifenwechsel

Die Bezeichnung Reifenwechsel beschreibt den Vorgang des Austauschs der Gummibereifung. Dabei wird der Reifen von der Felge abgezogen und ein neuer bzw. anderer Reifen aufgezogen.

Radwechsel

Beim Radwechsel wird das komplette Rad, also der Reifen inklusive Felge gewechselt bzw. ausgetauscht.

Der richtige Zeitpunkt für den Reifenwechsel

Trotz der allgemein bekannten Faustregel „Von O bis O“, also von Oktober bis Ostern, sollte der Wechsel von Winterbereifung auf Sommerbereifung vor allem an die Witterungsbedingungen angepasst werden. Allgemein gilt, dass der richtige Zeitpunkt für den Wechsel auf Sommerreifen gekommen ist, wenn die Temperaturen 7° C nicht mehr unterschreiten. Dies hat vor allem mit der Zusammensetzung des Reifengummis wie auch mit dem Reifenprofil zu tun. Denn jeder Jahreszeitenreifen ist auf spezielle Bedingungen und Temperaturen angepasst.

Reifen bzw. Räder selber wechseln - ja oder nein?

Prinzipiell ist es möglich, dass der Fahrzeughalter die Räder selber wechselt. Doch macht dies Sinn? Zu beachten ist zudem, dass die meisten neueren Fahrzeuge über ein sogenanntes RDKS-System, also ein Reifendruckkontrollsystem, verfügen. Um bei einem Auto mit dieser Ausstattung die Reifen zu wechseln, bedarf es nicht nur speziellem Werkzeug, sondern zudem auch über besonderes Know-how. Hier empfiehlt sich definitiv, den Reifenwechsel durch eine Fachwerkstatt vornehmen zu lassen.

Soll die Felge gleich bleiben und nur der Reifen, nicht das gesamte Rad, gewechselt werden, wird ein Reifenmontagegerät benötigt. Nur damit ist es möglich, den Reifen von der Felge zu ziehen und einen neuen Reifen aufzuziehen. Ein solches Gerät besitzt eine jede Fachwerkstatt.

Zudem sollte nach dem Reifenwechsel das Auswuchten erfolgen. Dies garantiert eine sichere, schlagfreie Fahrt sowie eine gleichmässige Abnutzung der Reifen.

Den Reifenwechsel selbst vorzunehmen ist aufgrund des benötigten Reifenmontagegeräts nicht möglich. Der Radwechsel hingegen schon, allerdings auch nur, wenn das Fahrzeug nicht über ein RDKS-System verfügt. Hier wird dann dennoch die Ausführung des Radwechsels durch eine Fachwerkstatt empfohlen, da nur diese das System nach dem Reifenwechsel neu kalibrieren kann. Ebenso, wenn es sich um Spezialreifen wie Runflat-Reifen oder Hochgeschwindigkeitsreifen handelt.

Die beste Lösung: Reifenwechsel durch die Fachwerkstatt

Der wohl überzeugendste Grund dafür, eine Fachwerkstatt mit dem Reifen- bzw. Radwechsel zu beauftragen liegt in deren Erfahrung. So wird nicht einfach nur das Rad bzw. der Reifen gewechselt, sondern dabei auch gleich ein prüfender Blick auf die Bremsen und andere Teile geworfen. Ein Service, welcher zusätzliche Sicherheit bietet.

Zudem werden die Räder nach dem Wechsel in der Werkstatt auch noch gewuchtet. Dies sorgt für ein verbessertes Fahrverhalten und damit einhergehend für mehr Sicherheit.

Ein weiterer Punkt, welcher für den Radwechsel durch einen Profi spricht, ist das Reifendruckkontrollsystem. Denn nur die Fachwerkstatt kann dieses wichtige System nach dem Reifen- oder Rädertausch neu kalibrieren und so für eine stets einwandfreie Funktion sorgen.

Den Radwechsel selbst durchführen

Wird der Radwechsel vom Fahrzeughalter selbst durchgeführt und keine Fachwerkstatt dafür konsultiert, gilt es einiges zu beachten.

Die Reifen

Bevor es an die Radmontage geht, müssen die Reifen sorgfältig überprüft werden. Hier gilt es, nach Beschädigungen zu suchen. Einseitiger Abrieb, eingefahrene Nägel, Beulen oder auch Abschabungen können während der Fahrt äusserst gefährlich werden und zu Unfällen führen. Auch das Alter der Reifen muss beachtet werden, denn die Gummimischung wird mit den Jahren porös.

Die Felge

Die Felge muss unbedingt zur Radnabe passen. Ein besonderes Augenmerk muss dabei auf die Anzahl der Schraubenlöcher gelegt werden. Denn deren Anzahl sowie deren Durchmesser wie auch die Lochkreis-Grösse variieren.

Die Radmuttern

Beim Anziehen der Radmuttern ist genau auf die Herstellerempfehlungen hinsichtlich der Einstellung des Drehmomentschlüssels zu achten. Nur wenn diese Empfehlungen exakt eingehalten werden, ist ein sicherer Sitz des Rades garantiert. Wichtig ist zudem, nach den ersten 100 gefahrenen Kilometern nach dem Radwechsel die Radmuttern nachzuziehen.

Extra-Tipp: die Kennzeichnung

Um ein gleichmässiges Abfahren über die Jahre zu gewährleisten, empfiehlt es sich, die Reifen bei der nächsten Montage über Kreuz zu tauschen. Um die letzte Reifenposition beim nächsten Reifenwechsel zu wissen, hilft das Anbringen einer entsprechenden Kennzeichnung am Reifen durch einen Aufkleber oder einen Kreidestift.

Der DIY-Radwechsel Schritt für Schritt

Der Do-It-Yourself-Radwechsel erfordert neben Kraft auch Zeit. Und so funktioniert es:

• Gang einlegen
• Handbremse anziehen
• Radschrauben mit dem Radkreuz oder dem Steckschlüssel über Kreuz lockern
• Wagenheber ansetzen, dabei Markierungen am Fahrzeug beachten
• Auto mit dem Wagenheber anheben, bis sich der Reifen etwas vom Boden abhebt
• Radschrauben vollständig lösen
• Winterreifen abnehmen
• Sommerreifen anbringen, dabei Laufrichtung beachten
• Radschrauben über Kreuz anziehen
• Fahrzeug absenken
• Räder mit Drehmomentschlüssel festziehen, Vorgaben der Fahrzeug-Bedienungsanleitung beachten
• Wagenheber entfernen
• Luftdruck kontrollieren
• nach 100 gefahrenen Kilometern die Radschrauben nachziehen

Fazit

Für eine stets sichere Fahrt in den Sommermonaten ist der Wechsel von Winter- auf Sommerbereifung sehr wichtig. Zwar kann diese Tätigkeit auch durch den Fahrzeughalter selbst erfolgen, doch sprechen viele Gründe dafür, eine Fachwerkstatt mit dieser wichtigen Arbeit zu beauftragen. So spart es dem Fahrzeughalter nicht nur Kraft und Zeit, sondern garantiert auch ein zusätzliches Mass an Sicherheit, etwa durch das Wuchten der Räder sowie durch die Kalibrierung des Reifendruckkontrollsystems.

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner