Folieren oder lackieren?

 

Das Folieren

Beim Folieren wird eine selbstklebende, hochelastische Folie direkt über den bestehenden Fahrzeuglack gezogen. Foliert werden können so alle gut erreichbaren und glatten Oberflächen eines Fahrzeugs.

Fahrzeugfolierung - die verschiedenen Arten

Es gibt fünf Arten der Folierung:

• Car Wrapping

• Teil-Folierung

• Lackschutz-Folierung

• Branding

• Scheibenfolierung

Car Wrapping ist das grossflächige Aufbringen der Folie auf das Fahrzeug. Beispielsweise auf die gesamte Karosserie.

Bei der Teil-Folierung werden nur einzelne Bereiche des Fahrzeugs mit Folie bezogen.

Für die Lackschutz-Folierung wird eine transparente, besonders dicke Folie verwendet, welche den Fahrzeuglack vor Steinschlägen und Kratzern schützt. Meist wird diese Folierungsart im Frontbereich des Autos angewandt.

Beim Branding werden Schriftzüge oder Werbegrafiken auf das Fahrzeug mit Folie aufgebracht.

Die Folierung bzw. das Tönen von Scheiben wird mit speziellen Tönungs- oder Wärmeschutzfolien vorgenommen. Erlaubt ist die Scheibenfolierung ausschliesslich an der Heckscheibe sowie an den hinteren Seitenscheiben. VTI Art. 71 Abs. 5 bestimmt zudem, dass Autoscheiben 70 % des Lichts durchlassen müssen. Dies muss bei der Scheibenfolierung unbedingt beachtet werden.

Die Vorteile des Folierens

• schneller in der Durchführung als eine Lackierung

• preisgünstiger im Vergleich zur Lackierung

• schützt den Fahrzeuglack

• Individualisierung möglich

• restlose Entfernung der Folie möglich

Die Nachteile des Folierens

• begrenzte Haltbarkeit von maximal 6 - 8 Jahren

• aufwendig in der Durchführung an schwer erreichbaren Stellen

• bei Teilfolierung nach einiger Zeit Farbunterschiede zum verblassten Lack möglich

Pflege der Folierung

Die Pflege von folierten Fahrzeugen kann per Handwäsche, aber auch in der Waschanlage durchgeführt werden. Bei Waschanlagen bzw. Waschstrassen sollte jedoch auf textile Waschelemente geraten werden. Denn Nylonbürsten könnten kleine Kratzer auf der Folie verursachen. Bei beiden Waschvarianten muss auf Wachs verzichtet werden. Durch den Einsatz von Wachs auf der Folie können unschöne Flecken entstehen, welche dauerhaft auf der Folie verbleiben. Bei der Reinigung mit dem Hochdruckreiniger muss ein Mindestabstand von 50 cm eingehalten werden, um die Folie nicht zu beschädigen. An den Folienkanten sollte der Hochdruckreiniger nicht eingesetzt werden.

Strukturierte wie auch matte Folien bedürfen spezieller Reinigungsmittel und Pflegemittel ohne Glanzverstärker.

Die Folie entfernen

Eine Folierung kann bei Bedarf entfernt werden, indem sie von oben nach unten abgezogen wird. Der Einsatz eines Heissluftföhns erleichtert diese Arbeit. Auch die Aussentemperaturen sollten beim Entfernen der Folierung beachtet werden. So sollte die Aussentemperatur nicht über 25° C, aber auch nicht unter 20° C liegen.

Auch die Zeit, welche die Folie bereits auf dem Fahrzeug ist, beeinflusst die Entfernung. Denn je älter die Folie, desto poröser kann sie sein und umso schwieriger gestaltet sich deshalb die Entfernung. Für eine leichte Entfernung sollte die Folie nicht länger als maximal 4 Jahre auf dem Fahrzeug sein.

In der Regel gilt: je hochwertiger die Folie, desto einfacher die Entfernung.

Finden sich nach dem Abziehen der Folierung Klebereste auf dem Fahrzeuglack, so können diese mithilfe von Wasser, einem Schwamm und Fensterputzmittel entfernt werden. Eine anschliessende Lackpolitur empfiehlt sich, um kleinste Klebereste zu entfernen und den Lack zu pflegen.

Folieren selbst durchführen

Das Folieren kann durchaus selbst durchgeführt werden. Allerdings ist diese Tätigkeit nicht einfach und erfordert neben Fachwissen auch das richtige Werkzeug und grosse Geduld. Ein unsachgemässes und fehlerhaftes Anbringen der Folie kann zudem den Fahrzeuglack beschädigen. Aus diesem Grund sollte das Folieren für ein optimales Ergebnis unbedingt von einem Fachmann durchgeführt werden.

Das Lackieren

Beim Lackieren wird das Fahrzeug mit einer neuen Lackschicht versehen. Fahrzeuglacke gibt es in verschiedenen Ausführungen wie beispielsweise Metallic-Lackierung, Perleffekt-Lackierung, Matt-Lackierung oder auch Lackierung mit Flip-Flop-Effekt.

Der Vorgang des Lackierens umfasst fünf Phasen:

• vorbehandeln

• grundieren

• auffüllen

• Basislack auftragen

• Klarlack auftragen

Die Vorteile des Lackierens

• lange Haltbarkeit, eine Lackierung hält dauerhaft

• alle Autoteile können lackiert werden

• geringere Kosten bei einem Hagelschaden oder Blechschaden, da in diesem Fällen nur der Lack und nicht auch noch die Folierung erneuert werden muss

Die Nachteile des Lackierens

• teurer im Vergleich zur Folierung

• kein Schutz vor Steinschlägen und Kratzern

• Matt-Lack wird nach einiger Zeit glänzend

Fazit

Auf den ersten Blick erscheint das Folieren als die bessere Variante, vor allem aufgrund des günstigeren Preises. Hier darf allerdings nicht vergessen werden, dass die Folie über maximale Haltbarkeit von 6 bis 8 Jahren verfügt. Nach dieser Zeit muss die Folierung spätestens erneuert werden, was neue Kosten verursacht. Eine Lackierung hingegen hält in der Regel dauerhaft und kommt somit auf lange Zeit gesehen günstiger.

Soll das Auto allerdings in Matt-Design erscheinen, ist die Folierung durchaus die bessere Wahl. Denn im Gegensatz zur Matt-Lackierung bleibt die Matt-Folie dauerhaft matt.

 

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